BAMF-Newsletter Nr. 10/2020 ,
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
vor genau 25 Jahren begannen in Dayton die Verhandlungen, durch die drei Wochen später der Bürgerkrieg in Bosnien-Herzegowina beendet wurde. Die Altstadt von Sarajevo oder die alte Brücke in Mostar wurden zwar wiederaufgebaut, die Folgen des Krieges sind aber immer noch zu sehen, manchmal auch zu hören.
Fährt man heute durch einen der sieben Staaten, die früher zu Jugoslawien gehört haben, trifft man überall auf Menschen, die Deutsch sprechen. Nicht nur in den touristisch erschlossenen Regionen, sondern fast überall, selbst in den kleinsten Dörfern. Während des mehr als vierjährigen Krieges waren rund 500.000 Menschen allein nach Deutschland geflüchtet. Hier hatten sie Schutz vor dem Krieg in ihrer Heimat bekommen – vorübergehend, denn die meisten von ihnen sind nach dem Frieden von Dayton wieder in ihre Heimat zurückgekehrt.
Unterhält man sich mit diesen Menschen, erfährt man viele unterschiedliche Geschichten. Die meisten Menschen, mit denen ich in diesen Ländern gesprochen habe, sind freiwillig zurückgekehrt. Einige haben es später bereut, sich mit der Situation aber arrangiert. Viele aber sind froh, dass sie vorübergehend Schutz erhalten hatten, als es notwendig war, und jetzt wieder, da es in Frieden möglich ist, in ihrer Heimat leben und diese mitgestalten können.
Heute sind es nicht nur Kriegsflüchtlinge, die nach dem Ende des Krieges zurückkehren. Auch viele abgelehnte Asylbewerbende kehren freiwillig in ihre Herkunftsländer zurück, hierfür gibt es viele verschiedene Wege von Förderungen, auch Starthilfen für den Aufbau einer neuen Perspektive zu einem selbstbestimmten Leben in der alten Heimat.
Diese Wege stellt das Bundesamt mit einer Reihe von informativen Berichten vor, die laufend aktualisiert und erweitert wird, um alle Facetten des Themas Rückkehr zu beleuchten.
Herzlichst
Jochen Hövekenmeier
Pressesprecher des BAMF