Extremismus mit Auslandsbezug ,
2023 startete das BAMF-Forschungszentrum (BAMF-FZ) ein Projekt zum auslandsbezogenen Extremismus (AEX). Im Fokus: die Präventionsarbeit im Bundesgebiet. Bei der diesjährigen MOTRA-Konferenz gab das BAMF-FZ erste Einblicke in das Projekt.
Auslandsbezogene extremistische Gruppierungen sind vielfältig und können separatistisch, links- oder rechtsextremistisch sein und auch religiöse Elemente enthalten. Ihnen gemein ist, dass sie ihren Ursprung außerhalb Deutschlands haben und eine Gefahr für die innere Sicherheit hierzulande darstellen können. Gruppierungen wie die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) oder die "Grauen Wölfe" sind aufgrund des Personenpotentials für Deutschland besonders relevant. Die PKK ist in Deutschland seit 1993 verboten und als terroristische Vereinigung eingestuft. Die "Grauen Wölfe" werden vom Verfassungsschutz beobachtet. Das Bundesamt für Verfassungsschutz schreibt sie dem türkischen Rechtsextremismus zu.
Nelia Miguel Müller und Alexandra Wielopolski-Kasaku, beide Mitarbeiterinnen im BAMF-FZ, haben das Projekt "Präventionsstrukturen gegen auslandsbezogenen Extremismus" (PrävAEX) bei der MOTRA-Konferenz am 07. März in Wiesbaden vorgestellt.
Für das Projekt wurden staatliche und zivilgesellschaftliche Beratungs- und Koordinierungsstellen kontaktiert und Interviews geführt.
"Die Ergebnisse der Gespräche zeigen, dass es einen Wissens- und Forschungsbedarf zum Thema, insbesondere zu Zugängen und zur konkreten Präventionsarbeit in diesem Phänomenfeld gibt"
, stellte Alexandra Wielopolski-Kasaku fest. "Die Präventionslandschaft präsentiert sich insgesamt sehr heterogen"
, ergänzt Nelia Miguel Müller.
Die Diskussion im Anschluss an die Präsentation drehte sich um mögliche Implikationen für die Präventionsarbeit, die sich aus der heterogenen Präventionslandschaft ergeben. Des Weiteren wurde erörtert, ob und inwieweit vorhandene Präventionsstrukturen und -angebote – wie beispielsweise aus dem Bereich des Islamismus - das Themenfeld des auslandsbezogenen Extremismus bereits bearbeiten.
Ergebnisse aus dem Projekt werden voraussichtlich Ende 2024 veröffentlicht.
MOTRA-Konferenz
"MOTRA" steht für Monitoringsystem und Transferplattform Radikalisierung. Die Konferenzen finden jährlich statt und haben das Ziel, den Austausch von Erfahrungen und den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis zu fördern. Der Titel der diesjährigen Konferenz lautete "Transformationen von Extremismus und Intoleranz in Deutschland & Europa".