Integration in ländlichen Räumen , Datum: 16.06.2023, Format: Meldung, Bereich: Forschung

Dr. Susanne Worbs nahm gemeinsam mit Dr. Salwan Saif im Mai an der Tagung "Zwei Welten? Integration von Geflüchteten in ländlichen Räumen" der Evangelischen Akademie Loccum teil und präsentierte Erkenntnisse aus dem BAMF-Forschungszentrum (BAMF-FZ) zur räumlichen Verteilung und zur Binnenmobilität von Menschen mit Einwanderungsgeschichte in Deutschland.

Das BAMF-FZ hat zwischen 2017 und 2020 vertieft zur Integration von Geflüchteten in ländlichen Räumen geforscht und beschäftigt sich auch aktuell im Rahmen verschiedener Projekte mit der Frage, welche Rolle ländliche Räume bei Integrationsprozessen spielen. So ist dort beispielsweise das Integrationskursangebot in der Regel geringer und die Teilnehmenden nehmen vergleichsweise weite Fahrtwege in Kauf.

Dr. Susanne Worbs (Referatsleiterin im BAMF-FZ) stellte im Rahmen der Tagung in Loccum Ergebnisse zur räumlichen Verteilung von Menschen mit Einwanderungsgeschichte in Deutschland und zur Binnenmobilität von Geflüchteten vor. Die Erkenntnisse wurden von den Teilnehmenden – ganz überwiegend aus der haupt- und ehrenamtlichen Integrationsarbeit in Niedersachsen – interessiert aufgenommen und mit eigenen Beobachtungen und Erfahrungen verbunden. Dabei boten sie Einblicke in ihre Tätigkeitsfelder, so z.B. bei der Vermittlung von Geflüchteten in landwirtschaftliche Berufe. Interesse bestand in diesem Zusammenhang auch an Informationen speziell zu Geflüchteten aus der Ukraine, die Susanne Worbs anhand eines BAMF-Factsheets weitergeben konnte.

Da die Tagungen in Loccum traditionell Wissenschaft und Praxis zusammenbringen, spielten auch die Vernetzung und inhaltliche Austausche eine große Rolle. Dabei war Dr. Salwan Saif vor dem Hintergrund seiner Expertise aus dem Projekt Evaluation der Integrationskurse ebenfalls ein gesuchter Gesprächspartner.

Insgesamt wurde in der Vielzahl der Beiträge während der Tagung deutlich, dass die Integration in ländlichen Räumen vor besonderen Herausforderungen steht. Das reicht von Fragen der Verkehrsanbindung, Wartezeiten für Integrationskurs, über fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten bis zum auch dort spürbaren Fachkräftemangel. Gleichzeitig zeigte sich aber auch, dass der ländliche Raum eigene Chancen bietet und Integration vor Ort von vielen Menschen mit Engagement vorangetrieben wird.