Das BAMF-FZ beim IAB-Workshop zu Gender and Migration , Datum: 16.06.2023, Format: Meldung, Bereich: Forschung

Auf dem vierten Netzwerktreffen Gender and Migration am 04./05.05.2023 im Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg trafen sich rund 30 Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen wissenschaftlichen Institutionen und diskutierten aktuelle Ergebnisse aus empirischen Studien. Wissenschaftliche Mitarbeitende des BAMF-Forschungszentrum (BAMF-FZ) waren mit drei Beiträgen vertreten.

Im Zentrum des Vortrags von Dr. Jan Eckhard stand die Frage, auf welche geschlechtsspezifischen Rahmenbedingungen der signifikant langsamere Spracherwerbsfortschritt bei geflüchteten Frauen zurückzuführen ist. Auswertungen der IAB-BAMF-SOEP Befragung von Geflüchteten zeigten, dass die stärkere Erwerbsorientierung männlicher Geflüchteter und die unterschiedlichen Bildungszugänge im Herkunftsland zentrale Erklärungsfaktoren sind. Für den Spracherwerb von Frauen mit kleinen Kindern spielen zudem die Zugangsmöglichkeiten zu Integrationskurs- und anderen Sprachkursangeboten in Deutschland eine bedeutsame Rolle.

Barbara Heß ging auf die Qualifikationen und die Berufserfahrung von weiblichen und männlichen volljährigen Asylerstantragstellenden ein. Präsentiert wurden hierbei erstmals Ergebnisse auf Grundlage der neuen Fragen in der "Sozialen Komponente" (SoKo), die im Rahmen der Erstantragstellung im Asylverfahren erhoben werden.

Thema des gemeinsamen Beitrags von Dr. Stephanie Müssig (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) und Dr. Anja Stichs waren partnerschaftliche Erwerbskonstellationen in Familien aus muslimisch geprägten Herkunftsländern. Anhand der Daten zur Studie "Muslimisches Leben in Deutschland 2020" (MLD 2020) konnten sie zeigen, dass die Verantwortung für minderjährige Kinder sowohl bei muslimischen als auch christlichen Familien dazu beiträgt, dass die Mutter in geringerem Umfang erwerbstätig ist als der Vater. Bei muslimischen Familien sind entsprechende Erwerbskonstellationen jedoch häufiger.

Fazit

Die anregenden Diskussionen zu den drei Vorträgen verdeutlichten das große Interesse am Thema Gender und Migration und an den Forschungsergebnissen, die hierzu im BAMF-FZ vorliegen. Darüber hinaus lieferte der Workshop neue Ideen für die weitere inhaltliche Arbeit und trug zu einer vertieften Vernetzung der anwesenden Forscherinnen und Forschern bei.