Geschlechtervielfalt und Chancengleichheit in der Forschung , Datum: 11.02.2023, Format: Meldung, Bereich: Behörde

Am 11. Februar ist der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft. Ein guter Anlass um zu schauen, wie es um die Geschlechtervielfalt in der Forschung steht und welche Angebote es für Chancengleichheit im Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) gibt? BAMF-Vizepräsidentin Katrin Hirseland und BAMF-Forscherin Dr. Laura Peitz geben Auskunft.

Geschlechtervielfalt in der Forschung ist weder selbstverständlich noch erreicht, so das Ergebnis diverser Statistiken: Laut UNESCO waren 2021 weltweit nur 30 Prozent der Forschenden Frauen. Vergleichbare Werte hat Destatis im Jahr 2019 für die Europäische Union ermittelt: Der Frauenanteil unter Forschenden hat durchschnittlich 32,9 Prozent betragen. In Deutschland lag der Frauenanteil bei 28,1 Prozent. Dabei haben Frauen hierzulande die Schule in den vergangenen Jahren etwas häufiger als Männer mit einer Studienberechtigung verlassen. Frauen haben auch etwas häufiger als Männer ein Studium begonnen und abgeschlossen, wie die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) jüngst berichtete.

Wie viele Forscherinnen beschäftigt das BAMF-FZ?

Insgesamt arbeiten rund 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im BAMF-FZ, der Großteil als Forschende (70 Prozent). Unter den Forschenden sind annähernd zwei Drittel Frauen und auch auf den Führungspositionen im Forschungszentrum herrscht dieses Verhältnis.


Das Porträt-Bild einer Frau Katrin Hirseland. Quelle: © BAMF

Katrin Hirseland, Vizepräsidentin im BAMF, über Chancengleichheit im Bundesamt:

"Es ist sehr erfreulich, dass Frauen im BAMF-Forschungszentrum in großer Zahl präsent sind, schließlich ist das keine Selbstverständlichkeit – wie die Zahlen für den Wissenschaftsstandort Deutschland zeigen. Vielmehr bedarf es verschiedener Angebote, die es den Beschäftigten ermöglichen, Familie und Beruf optimal zu vereinbaren. Das Bundesamt hält hierfür ein breites Spektrum an Maßnahmen bereit: flexibles Arbeiten, verschiedene Teilzeitmodelle, die an die individuelle Situation angepasst werden können, Jobsharing sowie mobiles Arbeiten und Arbeiten im Homeoffice. Damit ist das Bundesamt insgesamt gut aufgestellt, bietet attraktive Angebote und trägt zur Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern bei."


BAMF-Forscherin Dr. Laura Peitz über ihre Berufswahl und die Entscheidung zur Promotion:

"Für mich bedeutet eine Tätigkeit in der Wissenschaft in erster Linie Vielseitigkeit und Abwechslung. Wissenschaftliches Arbeiten ist eine schöne Mischung aus Kreativität und Struktur, da es eigene inhaltliche und methodische Schwerpunktsetzungen sowie eigenständiges Denken erfordert; gleichzeitig müssen die Grundsätze des wissenschaftlichen Arbeitens eingehalten werden. Beim wissenschaftlichen Arbeiten habe ich außerdem die Möglichkeit, die verschiedensten Kompetenzen einzusetzen, wie mein inhaltliches Fachwissen, methodische Fertigkeiten, Projekt- und Teamarbeit sowie kommunikative und Schreibkompetenzen. Die Promotion hat es mir zudem ermöglicht, mich über einen längeren Zeitraum sehr tiefgründig einem Thema zu widmen, das ist schon eine einmalige Gelegenheit. Auch die Möglichkeit zur weltweiten Vernetzung mit anderen Forschenden ist für mich ein großer Pluspunkt meiner wissenschaftlichen Tätigkeit. An meiner jetzigen Tätigkeit am BAMF-FZ gefällt mir sehr, mit meiner Forschung einen gesellschaftlich relevanten Beitrag leisten zu können. Zudem sind hier die Rahmenbedingungen neben der guten Ausstattung auch z. B. hinsichtlich der Möglichkeiten der flexiblen Gestaltung meiner Arbeitszeiten und -abläufe sehr positiv."

Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft

Die Vereinten Nationen haben den Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft im Jahr 2015 ausgerufen. Er wird weltweit am 11. Februar mit der Zielsetzung gefeiert, die Teilhabe von Frauen und Mädchen in Bildung und Wissenschaft zu fördern.