Integrationskurse für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen ,
Der 6. Juni ist seit 1998 der Tag der Sehbehinderten. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bietet spezielle Integrationskurse für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen an. Ziel der Kurse ist es, neben der Vermittlung von Deutschkenntnissen, die besonderen Bedürfnisse der Zielgruppe zu erkennen und dadurch eine individuelle Förderung zu ermöglichen.
Quelle: BAMF | Bildkraftwerk Thomas Geiger
Die Integration von Menschen mit Sehbeeinträchtigungen, zum Beispiel mit einer starken Sehschwäche sowie von blinden Menschen, ist herausfordernd. Diese Migrantinnen und Migranten sind besonders auf Unterstützung beim Spracherwerb und der Orientierung im neuen Heimatland Deutschland angewiesen. Daher fördert das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) die gleichberechtigte Teilhabe dieser Menschen in der Gesellschaft und deren selbstbestimmte Lebensführung.
Um Betroffene zu unterstützen, werden spezielle Integrationskurse angeboten, deren Unterricht individuell an die besonderen Bedürfnisse der Teilnehmenden angepasst ist. Diese Zielgruppe wird während des gesamten Integrationskurses intensiv von den Lehrkräften betreut, die je nach Ausmaß der Beeinträchtigungen auf die einzelnen Lernvoraussetzungen eingehen.
Sprachkenntnisse, Punktschrift und Umgang mit technischen Hilfsmitteln
Integrationskurse für spezielle Zielgruppen umfassen insgesamt 1.000 Unterrichtsstunden zu je 45 Minuten, die sich aus 900 Stunden Sprachkurs und 100 Stunden Orientierungskurs zusammensetzen. Wie im allgemeinen Integrationskurs wird auch in speziellen Integrationskursen für Menschen mit Sehbeeinträchtigung bzw. blinde Menschen der Erwerb von Deutschkenntnissen auf dem Niveau B1 angestrebt.
Quelle: BAMF | Bildkraftwerk Thomas Geiger
Der Orientierungskurs umfasst 100 Unterrichtsstunden und dient der Vermittlung von Kenntnissen der Rechtsordnung, Kultur und Geschichte in Deutschland. Im Orientierungskurs werden die Themenbereiche Politik in der Demokratie, Geschichte und Verantwortung sowie Mensch und Gesellschaft behandelt.
Menschen mit Beeinträchtigungen der Sehkraft erlernen neben der deutschen Sprache und der Schriftsprache je nach Bedarf weitere Fähigkeiten: So werden sie zum Beispiel mit der Punktschrift und dem Umgang mit geeigneten technischen Hilfsmitteln in den Kursen vertraut gemacht. Durch eine Mindestteilnehmerzahl von fünf und einer Höchstteilnehmerzahl von elf Personen wird den speziellen Herausforderungen, die ein solcher Unterricht mit sich bringt, in den Kursen besondere Wichtigkeit zugemessen.