Klimamigration: Definitionen, Ausmaß und politische Instrumente in der Diskussion , Datum: 21.09.2012, Bestellnummer: FFWP45, Format: Working Paper, Bereich: Behörde

In zahlreichen Publikationen von Wissenschaftlern oder staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren wurde bereits versucht, Klimamigration abzuschätzen und Handlungsinstrumente zu entwickeln. Bisher konnte jedoch weder eine verbindliche Definition gefunden werden, noch existieren Daten zum aktuellen oder möglicherweise zu erwartenden Ausmaß der Klimamigration.

Das Interesse seitens der Politik und Öffentlichkeit an der Thematik ist groß. Klimatische Ereignisse beeinflussen Migrationsbewegungen, auf die Regierungen sowie die internationale Gemeinschaft reagieren müssen.

Zentrale Ergebnisse

  • Die Vielzahl der Definitionen zeigt die vielschichtigen Dimensionen und Ursachen von Klimamigration.
  • Die Diskussion dreht sich in starkem Maß um den Begriff des Klimaflüchtlings, scheint sich jedoch mittlerweile weg vom Flüchtlingsbegriff und hin zu einer stärkeren Berücksichtigung der freiwilligen Migration zu bewegen.
  • Klimawandel und Umweltveränderungen können oft nicht getrennt voneinander betrachtet werden.
  • Aufgrund methodischer und analytischer Herausforderungen existieren weder belastbare Daten zum gegenwärtigen Bestand an Klimamigranten noch zu Prognosen. Alarmierende Zahlen werden häufig dazu benutzt Handlungsdruck zu erzeugen.
  • Trotz Unsicherheiten hinsichtlich der Definitionen und Zahlen werden jedoch komplexe Zusammenhänge deutlich, die Handlungsbedarf nach sich ziehen.
  • Die Notwendigkeiten, aber auch die Chancen von politischen Konzepten zur Klimamigration liegen darin

    • Migranten zu schützen,
    • Migration als Anpassungsstrategie zu ermöglichen und
    • zukünftige Potenziale der Klimamigration für alle Seiten gewinnbringend zu nutzen.

Kontakt

Dr. Axel Kreienbrink

Position: Gruppenleiter

Telefon +49 911 943 24650
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  • Dafür sind multidimensionale Ansätze notwendig; neben Bemühungen zur Verminderung des Ausstoßes von Treibhausgasen sollten auch Ansätze zur Bekämpfung von Migrationsursachen berücksichtigt werden z.B. Entwicklung des Klimafonds im Rahmen des Green Climate Fund oder Capacity Building und regionale Ansätze im Bereich der Flüchtlingspolitik.
  • Bestehende Ansätze im Bereich des Handlungsfeldes „Migration und Entwicklung“ können unter Berücksichtigung von klimawandelbedingten Faktoren weiter ausgebaut werden.
  • Multidisziplinäre Forschung kann zu einer Vertiefung und Verbreiterung der Erkenntnislage führen.

Verfasser der Studie: Bettina Müller, Marianne Haase, Dr. Axel Kreienbrink, Susanne Schmid