Türkische, griechische, italienische und polnische Personen sowie Personen aus den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien in Deutschland
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Das Working Paper 11 liefert erste Ergebnisse zu zentralen Merkmalen der 4.576 Befragten der Repräsentativuntersuchung „Ausgewählte Migrantengruppen in Deutschland 2006/2007“ (RAM). Ende 2006 und im Jahr 2007 wurden dabei schon mindestens ein Jahr in Deutschland lebende Personen der fünf größten ausländischen Nationalitätengruppen von Infratest Sozialforschung, München, im Auftrag des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge zu einem breiten Spektrum von Integrationsaspekten befragt.
Betrachtet werden beispielsweise Unterschiede und Gemeinsamkeiten nach Altersgruppen, der Aufenthaltsdauer in Deutschland, der Schulbildung, der beruflichen Situation, der Sprache, der Wohnsituation, der familiären Situation, der sozialen Kontakte, der Religion oder der Bindung an Deutschland und an das Herkunftsland. Erste Ergebnisse zeigen bereits, dass sich eine Reihe von Unterschieden zwischen den fünf Gruppen ergeben.
Große Unterschiede bei den Haupttätigkeiten
Große Unterschiede nach Männern und Frauen bestehen darin, was die Befragten als derzeitige Haupttätigkeit beschreiben. Der größte Anteil der Männer ist Vollzeit erwerbstätig. Hierbei sind vor allem die polnischen Männer mit 51 Prozent zu nennen, am geringsten sind die türkischen Männer in einer Vollzeiterwerbstätigkeit (40 Prozent). Bei Frauen geben 43 Prozent der Türkinnen als Haupttätigkeit Hausfrau an. Bei den anderen vier Gruppen sind es 18 Prozent (Griechinnen) bis 28 Prozent (Polinnen), die ihre Haupttätigkeit als Hausfrau beschreiben.
53 Prozent der Türken wohnen in Haushalten mit vier und mehr Personen. Bei Italienern sind es 42 Prozent, bei Griechen und bei ehemaligen Jugoslawen 38 Prozent sowie bei Polen 28 Prozent. Insbesondere polnische Männer wohnen alleine (23 Prozent). Setzt man die Anzahl der Zimmer im Haus oder der Wohnung in Relation zur Haushaltsgröße, dann verfügen Personen in türkischen Haushalten über die geringste durchschnittliche Zimmeranzahl. Italiener haben überdurchschnittlich oft Wohneigentum. Polnische Männer wohnen vergleichsweise häufig in Gemeinschaftsunterkünften oder Wohnheimen.
Hinsichtlich familiärer, Nachbarschafts- und Freundeskreiskontakte haben Türken die wenigsten Kontakte zu Deutschen und die meisten zu Landsleuten. Bei ihnen und auch bei den Griechen überwiegen in diesem Bereich die Kontakte zu Landsleuten gegenüber den Kontakten zu Deutschen. Italiener, Polen und ehemalige Jugoslawen haben häufiger Kontakte zu Deutschen als zu ihren Landsleuten. Als Gruppe mit gar keinen oder nur seltenen Kontakten zu Deutschen fallen insbesondere Türkinnen auf.
Verfasser der Studie: Dr. Christian Babka von Gostomski