Migrationsbericht 2016/2017 , Datum: 23.01.2019, Format: Migrationsbericht, Bereich: Behörde

Der vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erstellte Migrationsbericht 2016/2017 wurde am 23. Januar 2019 durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat vorgestellt. Neben umfassenden Wanderungsdaten zu Deutschland enthält der Bericht einen europäischen Vergleich zum Migrationsgeschehen und zur Asylzuwanderung. Er behandelt das Phänomen der irregulären Migration und informiert über die Struktur und Entwicklung der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland.


Wesentliche Ergebnisse

Deutlicher Rückgang der Nettozuwanderung

Im Jahr 2017 sind netto 416.080 Personen nach Deutschland zugewandert, basierend auf 1,55 Millionen Zuzügen und 1,13 Millionen Fortzügen. Im Jahr 2016 betrug der positive Wanderungssaldo 499.944 Personen. Im Vergleich zu 2015 ist das ein drastischer Rückgang, damals kamen im Saldo 1,14 Millionen Menschen nach Deutschland.

Mehrheit der Zu- und Fortzüge aus europäischen Staaten

Im Jahr 2017 zogen 67,0 Prozent aller zugewanderten Personen aus einem anderen europäischen Staat nach Deutschland (2016: 56,3 Prozent). Wie bereits im Vorjahr war 2017 Rumänien das Hauptherkunftsland von Zuwandernden vor Polen und Bulgarien. Dagegen sind die Zuzüge aus Syrien, die 2015 noch Platz eins in der Liste der zugangsstärksten Hauptherkunftsländer belegten, zwischen 2016 und 2017 weiter deutlich gesunken.

Rückgang der Asylantragszahlen

Die Asylantragszahlen spiegeln den deutlichen Rückgang der Fluchtmigration wider. Während 2016 noch 722.370 Erstanträge entgegengenommen wurden, haben sich die Asylzugangszahlen im Jahr 2017 deutlich verringert (198.317). Es zeigt sich insgesamt, dass Deutschland die hohe Zuwanderung von Schutzsuchenden in den letzten Jahren bewältigt hat.

Familiennachzug von Drittstaatsangehörigen im Jahr 2017 leicht angestiegen

Nachdem sich der Familiennachzug von Drittstaatsangehörigen in den beiden Vorjahren erhöht hat, war auch im Jahr 2017 ein weiterer Anstieg zu verzeichnen (+ 8,8 Prozent). Insgesamt wurden 2017 114.861 Aufenthaltserlaubnisse aus familiären Gründen an Personen erteilt, die im Jahr 2017 eingereist sind (2016: 105.551, 2015: 82.440).

Deutschland auch für ausländische Studierende weiterhin attraktiv

2017 begann mit 104.940 Studierenden die bislang höchste Zahl an Personen, die ihre Hochschulreife im Ausland erworben haben, ihr Studium in Deutschland.

Anstieg des Zuzugs ausländischer Fachkräfte

Kontinuierlich angestiegen ist die Erwerbsmigration von Drittstaatsangehörigen. Bei der Fachkräftezuwanderung hat insbesondere die Blaue Karte EU als Aufenthaltstitel für Hochqualifizierte stark an Bedeutung gewonnen.

Deutschland weiter Hauptzielland innerhalb der EU

Deutschland ist im europäischen Vergleich weiterhin Zielland Nummer eins von Migrantinnen und Migranten.

Fast jede vierte Person in Deutschland hat einen Migrationshintergrund

Im Jahr 2017 lebten in Deutschland nach Angaben des Mikrozensus rund 19,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Privathaushalten, das ist beinahe jede vierte Person in Privathaushalten (23,6 Prozent). Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzt.

Der Migrationsbericht der Bundesregierung wird jährlich durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erstellt. Eine Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse in deutscher und englischer Sprache finden Sie unter Downloads.