Migrationsbericht 2014 ,
Der vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erstellte Migrationsbericht 2014 wurde am 06. Januar 2016 durch Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière vorgestellt. Neben umfassenden Wanderungsdaten zu Deutschland enthält der Bericht einen europäischen Vergleich zum Migrationsgeschehen und zur Asylzuwanderung. Er behandelt das Phänomen der irregulären Migration und informiert über die Struktur und Entwicklung der Bevölkerung mit Migrationshintergrund.
Wesentliche Ergebnisse
2014 gab es die höchste Zuwanderung und den höchste Wanderungssaldo seit 1992.
Die Zuwanderung hat sich 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent erhöht, die Zahl der Fortzüge stieg um 15 Prozent, der Wanderungsgewinn beträgt 550.000 Personen. Im Jahr 2015 ist aufgrund der starken Asylzuwanderung mit einem weiteren deutlichen Anstieg der Zuzüge zu rechnen.
Die EU-Binnenmigration macht 55 Prozent des gesamten Zuwanderungsgeschehens nach Deutschland aus. Obwohl die absolute Zahl der Zuzüge von Unionsbürgern weiter gestiegen ist, ist der Anteil der EU-Binnenmigration an der Gesamtzuwanderung aufgrund der überproportionalen Zunahme der Asylzuwanderung rückläufig.
Aufgrund der Zunahme von Krisenherden auf der Welt hat sich der Anstieg der Asylbewerberzahlen im Vergleich zum Vorjahr weiter fortgesetzt (+60 Prozent auf 203.000 Antragsteller). In diesem Zusammenhang verzeichneten auch die Indikatoren der irregulären Migration eine Zunahme.
Im Jahr 2015 hat die Zuwanderung, insbesondere aufgrund der stark gestiegenen Zugänge an Asyl suchenden Menschen, weiter deutlich an Dynamik gewonnen. So stieg die Zahl der Asylantragstellenden in den ersten elf Monaten des Jahres 2015 (425.000 Personen) um 134 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Registrierungen von Asylsuchenden im sog. EASY-System lag im gleichen Zeitraum deutlich höher (965.000 Personen).
Der Zuzug von Fachkräften aus Staaten außerhalb der Europäischen Union stieg 2014 um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr an.
Auch begannen mit 93.000 jungen Menschen, die ihre Hochschulreife im Ausland erworben haben, so viele ihr Studium in Deutschland wie nie zuvor.
Hauptherkunftsland der Zugewanderten ist weiterhin Polen, wie schon seit 1996.
Die Zuzüge aus Rumänien und Bulgarien steigen seit dem EU-Beitritt im Jahr 2007 kontinuierlich an.
Seit dem EU-Beitritt zum 1. Juli 2013 nehmen auch die Zuzugszahlen aus Kroatien merklich zu.
In Deutschland hat jeder fünfte Einwohner einen Migrationshintergrund, bei Kindern unter zehn Jahren liegt dieser Anteil bereits bei etwa einem Drittel.
Der Migrationsbericht der Bundesregierung wird jährlich durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erstellt.