Migrationsbericht 2008 ,
Das Bundeskabinett hat am 03.02.2010 den vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erarbeiteten Migrationsbericht 2008 verabschiedet. Der Bericht gibt einen Überblick über das Migrationsgeschehen in Deutschland und Europa. Neben einer detaillierten Darstellung der verschiedenen Migrationsarten, geht der Bericht auf die Abwanderung von Deutschen und Ausländern ein und informiert über die Struktur der ausländischen Bevölkerung sowie der Bevölkerung mit Migrationshintergrund.
Wesentliche Ergebnisse
- Hauptherkunftsland der Zuwanderer im Jahr 2008 war Polen
- Starker Anstieg der Zuzüge aus Rumänien und Bulgarien seit dem EU-Beitritt Anfang 2007
- Gegenüber der Türkei gab es bereits das dritte Jahr in Folge einen Wanderungsverlust
- Etwa die Hälfte des Wanderungsgeschehens spielte sich zwischen Deutschland und den anderen Staaten der EU ab
- Insbesondere der Familiennachzug von Drittstaatsangehörigen und die Zuwanderung von Spätaussiedlern und ihrer Familienangehörigen war weiter rückläufig
- Leichter Anstieg bei den Asylbewerberzahlen gegenüber dem Vorjahr
- Trend zu einer verstärkten Zuwanderung von Fachkräften auch im Jahr 2008
- Anstieg der Zahl der Fortzüge von Deutschen. Hauptzielland deutscher Abwanderer ist seit 2004 die Schweiz
Migration und Entwicklung
In einem gesonderten Zusatzkapitel wird erstmals das Thema Migration und Entwicklung behandelt. Der Bericht unterstreicht, dass die innenpolitische Steuerung der Zuwanderung in der Zusammenarbeit mit der Entwicklungspolitik, aber auch durch die Kooperation mit den Herkunftsländern positive Auswirkungen von Migration verstärken kann.
Die Forschungsgruppe des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge führt zu diesem Thema bereits mehrere Kooperationsprojekte mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung durch. Eine im Januar 2010 erschienene Studie des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge befasst sich unter dem Titel "Vor den Toren Europas?" (siehe "Downloads") mit dem Potenzial der Migration aus Afrika.