Soziale Kontakte von Geflüchteten , Datum: 18.06.2019, Format: Kurzanalyse, Bereich: Behörde

Die BAMF-Kurzanalyse 4|2019 beschäftigt sich mit der sozialen Einbindung von Geflüchteten in Deutschland.

Soziale Kontakte im Aufnahmeland spielen für Geflüchtete beim Einleben in ihre neue Umgebung eine wichtige Rolle. Daher wird anhand der Daten der ersten beiden Befragungswellen der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten aus den Jahren 2016 und 2017 die soziale Einbindung der Geflüchteten untersucht.

2017 verbrachte fast die Hälfte der Geflüchteten häufig Zeit mit Deutschen, wobei der Anteil seit 2016 zugenommen hat

Fast die Hälfte der Geflüchteten gab 2017 an, mehrmals pro Woche bis täglich Zeit mit Deutschen zu verbringen, ein Fünftel verbrachte nie Zeit mit Deutschen. Dabei scheinen besonders der Arbeitsplatz oder die Ausbildungsstätte günstige Gelegenheitsstrukturen für Kontakte zwischen Geflüchteten und Deutschen zu bieten. Zwischen den Jahren 2016 und 2017 nahm der Anteil der Geflüchteten, die häufig Zeit mit Deutschen verbringen, zu.

Geflüchtete fühlen sich selten bis manchmal sozial isoliert

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Dr. Manuel Siegert

Position: Wissenschaftlicher Mitarbeiter

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Die Geflüchteten haben rund zwei enge Bezugspersonen, mit denen sie persönliche Gedanken und Gefühle teilen können; rund 14 Prozent haben jedoch niemanden. Bei den engen Bezugspersonen handelt es sich hauptsächlich um Familienangehörige. Deutsche sind unter den engen Bezugspersonen vergleichsweise selten vertreten.
Insgesamt fühlen sich die befragten Geflüchteten selten bis manchmal sozial isoliert. Unter anderem reduzieren Unternehmungen mit Deutschen, Deutschkenntnisse, das Gefühl, in Deutschland willkommen zu sein und das Gefühl, aufgrund der Herkunft nicht benachteiligt zu werden, die gefühlte soziale Isolation.

Es zeigen sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern

Zwischen den Geschlechtern zeigen sich zum Teil deutliche Unterschiede: Geflüchtete Frauen unternehmen seltener etwas mit Deutschen als geflüchtete Männer, haben dafür aber etwas mehr enge Bezugspersonen und sie fühlen sich geringfügig seltener sozial isoliert.

Verfasser der Kurzanalyse: Manuel Siegert

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