Migrationsentscheidungen afrikanischer Resettlement-Flüchtlinge ,
Die zweite Ausgabe der BAMF-Kurzanalysen beschäftigt sich mit den Migrationsentscheidungen, Wanderungswegen und Wanderungszielen von Geflüchteten mit afrikanischer Staatsangehörigkeit, die im Rahmen des Resettlement-Programms in Deutschland aufgenommen wurden.
Die Ergebnisse beruhen auf 151 Migrationsbiographien von Geflüchteten aus dem Osten Afrikas. Die Daten stammen aus dem laufenden Forschungsprojekt "Resettlement: Integrationsverläufe von besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen". Die Studie wertet anonymisierte Aufnahmedossiers der Resettlement-Flüchtlinge aus, die im Jahr 2012 und im Jahr 2014 in Deutschland Schutz gefunden haben. Zudem wurden leitfadengestützte Interviews mit einigen Geflüchteten zu ihren Migrationserfahrungen sowie Integrationsverläufen in Deutschland geführt.
Ergebnisse in Kürze:
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Europa war lediglich für drei Prozent der Geflüchteten von Beginn an das Wanderungsziel. Die überwiegende Mehrheit hat hingegen auf dem eigenen Kontinent sowie auf der arabischen Halbinsel Zuflucht gesucht. Aufenthaltsrechtliche Probleme, Ausbeutung und diverse Verletzungen der persönlichen Rechte machten den dauerhaften Verbleib in den Erstzufluchtsstaaten oft nicht möglich. Deshalb haben die afrikanischen Resettlement-Flüchtlinge versucht, sich nacheinander in mindestens zwei Ländern ein Leben aufzubauen.
Libyen, Syrien und Jemen waren vor Beginn der dortigen politischen Umbrüche und kriegerischen Auseinandersetzungen wichtige Zufluchtsstaaten für Menschen aus Ostafrika. Vor dem Hintergrund der aktuell instabilen Sicherheitslage in diesen Ländern ist anzunehmen, dass Flüchtende aus den Ländern Subsahara-Afrikas versuchen, neue Zielregionen für sich zu erschließen.
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Trotz hoher Migrationsrisiken werden sich einige auch auf den gefährlichen Weg nach Europa machen.
Verfasserinnen der Kurzanalyse: Maria Bitterwolf, Tatjana Baraulina, Inara Stürckow und Judith Daniel