Potenziale der Migration zwischen Afrika und Deutschland ,
Der Band beleuchtet zentrale Aspekte der Migration zwischen Afrika und Deutschland und verbindet aktuelle Diskussionsstränge der Migrations- und Integrationsforschung als auch der Entwicklungsforschung miteinander. Im Zentrum steht der Begriff des Potenzials, das Migranten mitbringen und das sie zu Agenten von ökonomischen, sozialen und kulturellen Veränderungen sowohl in den Einwanderungs- als auch in den Herkunftsgesellschaften macht.
Die Beiträge in diesem Sammelband analysieren positive und negative Effekte der Migration sowohl für Deutschland als auch für die afrikanischen Herkunftsländer. Die Beiträge sind nach vier Schwerpunkte geordnet:
Unter dem Punkt „Migrationsstrukturen“ werden die Bedingungsfaktoren für Migration aus Afrika nach Europa analysiert und speziell die Auswirkungen der europäischen Migrationspolitik auf lokale Entwicklung in den Blick genommen. Der Abschnitt “Integration und Ressourcen“ untersucht den Umgang mit den beruflichen Qualifikationen afrikanischer Migranten auf dem deutschen Arbeitsmarkt sowie die Frage der Akzeptanz und den Umgang der Migranten mit Ablehnung auf dem Arbeitsmarkt. Zudem widmet sich ein Beitrag der Integration afrikanischer Jugendlicher in Deutschland.
Der Abschnitt „Transnationales Engagement für die Entwicklung der Herkunftsländer“ blickt sowohl auf die Situation in Deutschland als auch in einigen afrikanischen Staaten. So wird das Engagement der äthiopischen Diaspora für die Friedensprozesse im Herkunftsland ebenso untersucht wie die Unterschiede in der Entwicklung der marokkanischen Diaspora in Deutschland und Frankreich. Ergänzend widmet sich ein Beitrag den kulturellen Kompetenzen welche die marokkanische Diaspora in Deutschland mitbringt. Ein weiterer Beitrag schließlich gibt einen Überblick über die Erfahrungen mit verschiedenen Diasporagruppen in Deutschland, die im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit gewonnen wurden. Das migrantische Engagement in den Herkunftsländern wird sowohl mit Blick auf Wissenstransfer und Capacity Building vor Ort behandelt als auch in der Analyse der Bedeutung sozialer Netzwerke im Herkunfts- wie im Zielland.
Der abschließende Abschnitt geht auf „Migration und Entwicklung als Diskurs“ ein. Dabei geht um die Berücksichtigung der Geschlechtergerechtigkeit im Rahmen der Förderung der Entwicklungszusammenarbeit am Beispiel Nordrhein-Westfalens. Zudem wird der Diasporadiskurs von Herkunftsländern am Beispiel Ghanas untersucht samt seinen Auswirkungen auf die Herausbildung der ghanaischen Diaspora in Deutschland.
Die Beiträge bieten vielfältige Erkenntnisse für den Integrations- als auch den Entwicklungsbereich. Der Band soll einen Anstoß dazu bieten, die Erkenntnisse in den Themenfeldern Migration/Integration und Entwicklung aufeinander zu beziehen und möglichst gewinnbringend zu verschränken.