EMN-Inform: Digitalisierung von Ausweispapieren und Aufenthaltstiteln für Drittstaatsangehörige ,
Die meisten EMN-Mitglieds- und Beobachterstaaten stellen derzeit physische Aufenthaltstitel aus, die biometrische Daten und elektronische Elemente enthalten. Insbesondere Italien, Litauen und Polen haben damit begonnen, ausschließlich digitale Aufenthaltstitel und Identitätsdokumente auszustellen. Das Inform gibt Aufschluss über die Beweggründe für die Einführung rein digitaler Dokumente, da die hohe Zahl von Neuankömmlingen und Aufenthaltsanträgen infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu einer Umstellung auf digitale Lösungen geführt hat.
Länder wie Estland folgten diesem Beispiel und digitalisierten das Verfahren zur Beantragung von vorübergehendem Schutz, was den Verwaltungsaufwand für rund 41.000 Anträge im Dezember 2022 verringerte. Auch in Litauen konnte durch die vollständige Digitalisierung die Erstellung von mehr als 42.000 physischen Dokumenten vermieden werden. Als Vorteile werden unter anderem die erhöhte Sicherheit, die Einsparung von Ressourcen und die Straffung der Verfahren genannt.
Das Inform unterstreicht jedoch auch die besonderen Bedenken im Zusammenhang mit rein digitalen Dokumenten und betont, wie wichtig es ist, Fragen im Zusammenhang mit der digitalen Kompetenz, potenziellem Betrug und der Notwendigkeit der Interoperabilität bei Grenzkontrollen zu klären.
Das Inform ist nur auf Englisch verfügbar.