Potenziale zukünftiger Migration , Datum: 06.10.2015, Format: Projekt (abgeschlossen), Bereich: Behörde

Diesen Inhalt gibt es auch auf

Forschungsprojekt zur Gewinnung qualitativer Aussagen über zukünftige Wanderbewegungen

In dem Projekt wurden verschiedene Themengebiete analysiert, um qualitative Aussagen über zukünftige Wanderbewegungen zu treffen. Dafür wurden sowohl die Bevölkerungsentwicklung als auch politische und wirtschaftliche sowie gesellschaftliche und ökologische Veränderungen in den Herkunftsregionen potentieller Zuwanderer untersucht. Um das Zusammenwirken verschiedener Faktoren einzuordnen, wurden Erkenntnisse der Migrations- und der Bevölkerungsstatistik mit soziologischen und politikwissenschaftlichen Aussagen verknüpft.

Afrika und die GUS zunächst im Fokus der Untersuchungen

Kontakt

Dr. Axel Kreienbrink

Position: Gruppenleiter

Telefon +49 911 943 24650
E-Mail: Nachricht schreiben

Im geographischen Mittelpunkt der Untersuchungen standen zunächst ganz im Sinn des 2005 vom Europäischen Rat verabschiedeten "Gesamtansatzes Migration" die östlichen und südöstlichen Nachbarregionen der EU sowie Afrika und der Mittelmeerraum. Die Betrachtung der östlichen und südöstlichen Nachbarregionen der EU ist u.a. vor dem Hintergrund der letzten EU-Erweiterungsrunden zu sehen, durch die sich die EU-Außengrenze verschoben hat.

Bei der Analyse verschiedener EU-Grenzregionen hinsichtlich ihrer Migrationspotenziale wurde der Fokus auf Afrika und die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) gerichtet.

Afrika gehört zwar nicht zu den wichtigsten Herkunftsregionen von Migranten in Deutschland, jedoch steigt seine Bedeutung für den Gesamtkontext der EU. Hier spielt Nordafrika sowohl als Herkunftsregion, aber auch als Transitregion für Migranten aus Afrika südlich der Sahara aufgrund von anhaltendem Bevölkerungswachstum, Arbeitslosigkeit, politischer Instabilität, kriegerischen Konflikten und ökologischen Problemen eine wichtige Rolle.

Mit der Erweiterung der EU sind die Staaten (Süd)Osteuropas näher an die Union herangerückt. Die GUS-Staaten spielen aufgrund ihrer geo-strategischen Lage und ihres gesellschaftlichen Umbruchs eine hervorgehobene Rolle als Auswanderungs-, Einwanderungs- und Transitland.

Asien stand im Mittelpunkt der folgenden zwei Studien

Im Rahmen der 2011 beschlossenen Weiterentwicklung des "Gesamtansatzes für Migration und Mobilität der EU" wurde der geografische Fokusbereich für eine kohärente auswärtige Migrationspolitik im Einklang mit den Zielen der EU-Außenpolitik und Entwicklungszusammenarbeit explizit auf die Mobilität von Drittstaatsangehörigen ausgeweitet.
Trotz der geografischen Distanz nimmt das Interesse an Asien im europäischen Raum zu, einerseits wegen beobachtbarer Asylzuwanderung und irregulärer Migration, andererseits und viel mehr jedoch wegen der zunehmenden wirtschaftlichen Bedeutung und der gesellschaftlichen Entwicklung der Schwellenländer in der Region. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung im europäischen Raum, die mit einem verstärkten Fachkräftemangel einhergeht, nehmen die bevölkerungsreichen und zunehmend wirtschaftsstärkeren Länder eine besonders wichtige Rolle im internationalen Migrationsgeschehen ein.
Im Anschluss an die Region Ost- und Südasien wurde zuletzt das Potenzial der Migration aus Indien analysiert. Vor dem abschließend erschienenen Forschungsbericht zum "Potenzial der Migration aus Indien" (2015) wurden in der Reihe ein Working Paper zur Datenlage im Bereich der internationalen Migration (2008) sowie je ein Forschungsbericht zum Migrationspotenzial aus Afrika (2010) und den GUS-Staaten (2012) sowie ein Sammelband zur Fachkräftemigration aus Ost- und Südostasien (2014) veröffentlicht. Damit ist die Reihe abgeschlossen.