Die Optionsregelung im Staatsangehörigkeitsrecht aus der Sicht von Betroffenen , Datum: 27.06.2012, Format: Projekt (abgeschlossen), Bereich: Behörde , Qualitative Untersuchung zu Sichtweisen und Erfahrungen von optionspflichtigen Personen

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Seit Juni 2010 wurde mit einer qualitativen Studie des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge zur Optionsregelung (§ 29 Staatsangehörigkeitsgesetz) ein weitgehend unerforschtes Feld untersucht. Die Ergebnisse liegen seit Juni 2012 im Forschungsbericht 16 vor.

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Dr. Susanne Worbs

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In Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern erwerben seit dem Jahr 2000 unter bestimmten Voraussetzungen die deutsche Staatsangehörigkeit zusätzlich zu der ihrer Eltern. Sie müssen sich jedoch mit Erreichen der Volljährigkeit innerhalb eines Zeitraums von maximal fünf Jahren für eine Staatsangehörigkeit entscheiden. Seit dem Jahr 2008 kommen die ersten Personen, die unter diese Regelung fallen, ins optionspflichtige Alter.

Die Studie sollte dazu dienen, die subjektiven Sichtweisen und Erfahrungen dieser Personengruppe sowie die Motive für ihre Entscheidungen ausführlich zu erkunden. Zugleich sollte sie Hinweise für die Gestaltung des quantitativen Forschungsprojekts "Das Einbürgerungsverhalten von Ausländerinnen und Ausländern in Deutschland" liefern, in dem ebenfalls Optionspflichtige untersucht wurden.

Die qualitative Untersuchung wurde auf Basis von 27 leitfadengestützten Interviews und einer Gruppendiskussion im Großraum Nürnberg durchgeführt. Gesprächspartner/innen waren dabei sowohl Optionspflichtige, die bereits eine Entscheidung für eine Staatsangehörigkeit getroffen hatten bzw. beide Staatsangehörigkeiten behalten durften, als auch solche, die sich noch im Entscheidungsprozess befanden.

Ebenfalls berücksichtigt wurden noch nicht volljährige Jugendliche, die optionspflichtig sind, für die aber das Verfahren mit der Staatsangehörigkeitsbehörde noch nicht begonnen hatte.

Die Interviews befassten sich schwerpunktmäßig mit dem Optionsverfahren und allen damit zusammenhängenden Aspekten (z.B. Motive, Entscheidungsfindung, Rolle des sozialen Umfelds), aber auch mit allgemeinen Fragen der Integration.