Muslimische Selbstorganisation und staatlicher Umgang mit muslimischen Organisationen im europäischen Vergleich , Datum: 10.09.2012, Format: Projekt (abgeschlossen), Bereich: Behörde

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Forschungsprojekt zur Analyse der Ansätze anderer europäischer Staaten muslimische Ansprechpartner zu schaffen

In diesem Forschungsprojekt wurden vor dem Hintergrund der Deutschen Islam Konferenz (DIK) als institutionalisierter Dialogplattform zwischen Staat und Muslimen die Bemühungen und Ansätze in anderen europäischen Staaten zur Schaffung von muslimischen Ansprechpartnern untersucht. Ziel war es, möglichst erfolgversprechende Ansätze unter vergleichbaren staats- und religionsrechtlichen Rahmenbedingungen zu eruieren.

Analyse der Erfahrungen von anderen europäischen Staaten

Kontakt

Dr. Axel Kreienbrink

Position: Gruppenleiter

Telefon +49 911 943 24650
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Dafür wurden Entwicklungen und Erfahrungen anderer europäischen Staaten mit größeren muslimischen Bevölkerungsgruppen (Italien, Spanien, Österreich, Frankreich, Belgien, die Niederlande, Großbritannien) erfasst und analysiert. Es handelt sich um Staaten, in denen unter verschiedenen staatskirchenrechtlichen, religionspolitischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen Versuche unternommen worden sind, ebenfalls einen solchen Dialog auf nationaler Ebene zu institutionalisieren.

Ausgehend von der These, dass die institutionellen Strukturen der Gesellschaft maßgeblich die Form der politischen Mobilisierung von Migranten bestimmen, wurde untersucht, inwieweit die Selbstorganisation von Zuwanderern aus mehrheitlich muslimischen Staaten mit den staatskirchenrechtlichen und religionspolitischen Erwartungen der respektiven Staaten korrespondiert.

Untersuchung der Strukturen von muslimischen Vertretungen

Nach einer Bestandsaufnahme und Analyse der rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen wurden die Strukturen der bislang bestehenden muslimischen Vertretungen untersucht. Miteinbezogen werden mussten die Organisationsformen anderer bereits anerkannter Religionsgemeinschaften, da sich Anpassungsleistungen von „Newcomern“ neben normativen Vorgaben auch an anderen erfolgreichen Organisationen im institutionellen Feld orientieren.

Als Gegenentwürfe sollten angeblich originär islamische Konzepte der "Vergemeinschaftung", wie sie im muslimischen Diskurs vertreten werden, mit aufgenommen werden, da sie die Art der Selbstorganisation möglicherweise stark mitprägen.