Integration von Geflüchteten in ländlichen Räumen , Datum: 26.01.2018, Format: Projekt (abgeschlossen), Bereich: Behörde

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Das kombiniert qualitativ-quantitative Forschungsprojekt untersucht, welche Faktoren für eine gelungene Integration von Geflüchteten in ländlichen Räumen entscheidend sind.

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Johannes Weber

Position: Wissenschaftlicher Mitarbeiter

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Integration von Geflüchteten wurde bisher meistens im Zusammenhang mit Ballungsgebieten betrachtet. Doch auch in ländlichen Räumen spielen Integrationsprozesse eine entscheidende Rolle: Durch die im Integrationsgesetz verankerte Wohnsitzauflage für Asylberechtigte, anerkannte Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigte werden Geflüchtete voraussichtlich in Zukunft auch vermehrt in ländlichen Gebieten wohnhaft sein. Integration in diesen Regionen wird daher weiter an Bedeutung gewinnen.

Da sich ländliche Räume aufgrund ihrer Struktur und des gesellschaftlichen Miteinanders von Ballungsgebieten unterscheiden, ist anzunehmen, dass Gleiches auch für Integrationsprozesse gilt. Ländliche Räume weisen Charakteristika auf, die eine erfolgreiche Integration begünstigen können, wie beispielsweise ein hohes zivilgesellschaftliches Engagement und persönlicheres soziales Gefüge sowie preiswerteren, verfügbaren Wohnraum.

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Dr. Susanne Worbs

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Sie bringen aber auch eigene Herausforderungen mit, etwa in den Bereichen Daseinsvorsorge und Infrastruktur (z. B. Mobilität).

Neben den grundlegenden Unterschieden zwischen Stadt und Land besteht auch eine große Heterogenität zwischen einzelnen ländlichen Räumen, zum Beispiel hinsichtlich räumlicher, wirtschaftlicher, sozialer und demografischer Gegebenheiten. Daher ist es wahrscheinlich, dass sich Regionen auch in Bezug auf die Aufnahmefähigkeiten von Neuzugewanderten unterscheiden.

Ziel des Forschungsprojekts ist es, Faktoren und Stellschrauben auszumachen, die den Integrationsprozess auf dem Land beeinflussen, und damit Einsichten zu gewinnen, wie Integration vor Ort gelingen kann. Für die Auswahl geeigneter Untersuchungsorte wurde eine quantitativen Daten basierende Typisierung von "Ländlichkeit" des Thünen-Instituts herangezogen, um der Diversität innerhalb ländlicher Räume in Deutschland gerecht werden zu können.

Im Verlauf des Projektes werden auf Basis von leitfadengestützten Interviews mit Handlungsträgern des Integrationsbereichs, Führungskräften von klein- und mittelständischen Unternehmen und Zuwanderern früherer Migrationsphasen (z. B. Spätaussiedler, Gastarbeiter, Personen mit Asylbezug) in sechs ländlichen Gebieten Hypothesen über relevante Stellschrauben generiert. Die Befragung erfolgt in den Landkreisen Altmarkkreis-Salzwedel (Sachsen-Anhalt), Bernkastel-Wittlich (Rheinland-Pfalz), Hildburghausen (Thüringen), Sigmaringen (Baden-Württemberg), Tirschenreuth (Bayern) und Vechta (Niedersachsen).

In der sich anschließenden quantitativen Forschungsphase werden Daten des Ausländerzentralregisters (AZR) hinsichtlich der räumlichen Verteilung von Geflüchteten in ganz Deutschland ausgewertet. Das Projekt begann im Januar 2017 und wurde im Mai 2020 mit der Publikation des Forschungsberichtes (siehe "Downloads") abgeschlossen.

Für Fragen zu diesem Projekt stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung (siehe Ansprechpersonen).