Erklärungsansätze für Unterschiede beim Zweitspracherwerb , Datum: 24.01.2017, Format: Projekt (abgeschlossen), Bereich: Behörde

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Warum benötigen bestimmte Herkunftsländer-Gruppen beim Zweitspracherwerb länger als andere und schneiden daher bei punktuellen Messungen schlechter ab? Verschiedene Erklärungsansätze dafür wurden in dem Forschungsprojekt diskutiert.

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Dr. Nina Rother

Position: Referatsleiterin

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Integrationskurse sind das zentrale staatliche Integrationsangebot für Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Der Integrationskurs hilft dabei, die deutsche Sprache und wichtige Dinge über das Leben in Deutschland zu lernen. Die Kurse werden seit dem 1. Juli 2009 mit dem "Deutschtest für Zuwanderer" (DTZ) abgeschlossen. Ziel des Integrationskurses und Voraussetzung für den Daueraufenthalt oder die Einbürgerung ist das Sprachniveau B1 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen.

Unterschiedliche Bestehensquoten beim Deutschtest

Die DTZ-Bestehensquoten der Integrationskursteilnehmenden differieren je nach ihrer Herkunft. "Herkunft"/"Staatsangehörigkeit" erklärt jedoch nicht unterschiedliche Erfolge oder Misserfolge beim Zweitspracherwerb. Hinter dem plakativen Merkmal "Herkunft"/Staatsangehörigkeit" verstecken sich einige, für den Zweitspracherwerb relevantere Faktoren, die in unterschiedlichen Konstellationen auf die einzelnen Herkunftsländer-Gruppen zutreffen. Zu denken ist etwa an Faktoren wie das Alter, die Bildung, die Bleibeabsicht, die Lernmotivation, der Kontakt mit Deutschen, die Mediennutzung, aber auch Aspekte der Persönlichkeit. Aber auch unterschiedliche Gelegenheiten, im Laufe des Lebens schon vorher mit der deutschen Sprache in Kontakt zu treten, wie etwa Möglichkeiten zum Deutschlernen im Herkunftsort oder die sprachliche Heterogenität in der Herkunftsregion, können mit der "Herkunft"/"Staatsangehörigkeit" einhergehen. Zudem könnten auch unterschiedliche Merkmale in einem Sprachkurs, wie etwa die ethnische Zusammensetzung der Kursteilnehmer oder das Lernmodell eine Rolle für den Zweitspracherwerb spielen.

Welche Faktoren tragen zum Zweitspracherwerb bei?

In diesem Projekt wurde versucht, als relevant angenommene Faktoren für den Zweitspracherwerb zusammenzustellen und Erkenntnisse darüber zu sammeln, inwieweit sie den Erfolg beim Zweitspracherwerb beeinflussen. Dazu wurden Sekundäranalysen von Datensätzen durchgeführt, die bereits vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erhoben worden sind.

Working Paper 72 "Schnell und erfolgreich Deutsch lernen - wie geht das?" bildet den Abschluss des Forschungsprojekts und kann unter "Downloads" abgerufen werden.