Distanzierungsverläufe im Phänomenbereich des islamistisch begründeten Extremismus aus Sicht der Beratungspraxis (EPA-islEX) , Datum: 01.12.2022, Format: Projekt (abgeschlossen), Bereich: Behörde

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"Entwicklung eines partizipativen Verfahrens und Datenmodells für den Wissenstransfer zu Entwicklungsverläufen im Phänomenbereich des islamistisch begründeten Extremismus aus Sicht der Beratungspraxis" (EPA-islEx) ist ein Verbundprojekt des Zentrums Technik und Gesellschaft der Technischen Universität Berlin und des Forschungszentrums des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Gegenstand des Projekts ist es, das Fallwissen von Beratenden im Einklang mit professionellen und datenschutzrechtlichen Standards, aber auch für die Beratenden praktikabel und mit einem Mehrwert nutzbar zu machen. Das Forschungsvorhaben wurde im Zeitraum vom 01 März 2021 bis 31. Oktober 2022 durchgeführt und aus den Mitteln des Nationalen Präventionsprogramms gegen islamistischen Extremismus (NPP) vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) gefördert.

Distanzierungsverläufe vom islamistisch begründeten Extremismus stellen sich komplex und individuell dar. Neben der sich distanzierenden Person haben auch Beratende oder Sicherheitsbehörden ein eigenes Verständnis von Distanzierung, das mit eigenen Relevanzsetzungen einhergeht.

Ziel des Projektes EPA-islEX ist es, ein praxisorientiertes Erhebungsinstrument zur systematischen Erfassung und Darstellung des Erfahrungswissens der Praxis zur Beschreibung von Distanzierungsverläufen zu entwickeln.

Im Detail wurden drei Teilziele verfolgt:

  1. Entwicklung eines Modells von Distanzierung aus Sicht von Beratenden
  2. Operationalisierung des Modells für ein standardisiertes Erhebungsinstrument
  3. Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen der Erhebung von Daten über Entwicklungsverläufe von Klientinnen und Klienten und Entwicklung eines Datenschutzkonzeptes

Das Projekt orientiert sich dabei an den Erkenntnisinteressen und Schwerpunktsetzungen der Beratungspraxis und ist partizipativ angelegt.

In einer ersten empirischen Phase wurde durch Gruppeninterviews ermittelt, wie Beratende aus Beratungsstellen bundesweit Distanzierungsverläufe verstehen und welche Faktoren und Merkmale sie dabei als relevant erachten. Als Zwischenziel wurde ein Modell von Distanzierungsverläufen aus der Perspektive der Beratenden erarbeitet. In einer zweiten empirischen Phase wurde dieses Modell an die Teilnehmenden zurückgespiegelt. Auf Basis des Modells und der Rückmeldungen der Beratenden wurde im nächsten Schritt gemeinsam mit Datenschutzexpertinnen und -experten ein Erhebungsinstrument zur systematischen und anonymen Erfassung und Darstellung von Distanzierungsverläufen entwickelt.