Gendersensible Deradikalisierungsarbeit bei Frauen und Mädchen - Nachfolgeprojekt , Datum: 16.05.2024, Format: Projekt (laufend), Bereich: Behörde

Das Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge ist als assoziierter Partner an der Nachfolgestudie zur genderbasierten Deradikalisierungsarbeit bei Frauen und Mädchen beteiligt.

Das Projekt wird vom Bayerischen Landeskriminalamt sowie der Polizeihochschule München geleitet und startete zum Januar 2023. Es ist für eine Dauer von drei Jahren angelegt. Weitere Kooperationspartner sind das Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg, das Bundeskriminalamt und das Center for Intelligence and Security Studies (CISS) der Universität der Bundeswehr München.

Kontakt

Nelia Miguel Müller

Position: Wissenschaftliche Mitarbeiterin

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Das zentrale Erkenntnisinteresse des Verbundprojekts ist, gendersensibel die Bedeutung von Familie und Erziehung für die Hinwendung zum und Distanzierung vom gewaltbereiten islamistischen Extremismus und Terrorismus zu untersuchen. Hierfür werden auf individueller Ebene Radikalisierungsverläufe in Form von Fallanalysen, auf gruppenspezifischer Ebene salafistische Gender- und Erziehungsdiskurse untersucht. Für die hierdurch angestrebte fortlaufende Identifikation von Interventionspunkten für eine gendersensible Deradikalisierungarbeit mit Bezug zu Familie und Erziehung ist zusätzlich die Miteinbeziehung von Expertinnen und Experten sowie Praktikerinnen und Praktikern geplant. Das Hauptziel besteht in der Entwicklung eines Konzeptes für Beratende in der Praxis, das die Bedeutung von Genderrollen in Familie und Erziehung in den Mittelpunkt stellt.

Das Verbundprojekt zielt daher

  • auf eine gendersensible Analyse, die die Bedeutung von Familie und Kindererziehung in salafistischen Radikalisierungs- und Hinwendungsprozessen von Frauen und Männern im Kontext der jeweiligen geschlechtsspezifischen Rollen untersucht.
  • auf eine gendersensible Analyse, die sowohl Grundlagenforschung betreibt (unter anderem indem sie Erkenntnisse aus dem Rechtsextremismus in ihre Untersuchung einfließen lässt) als auch praxisrelevante Ergebnisse zeitigt.