Zuwanderung von Hochqualifizierten - Mehr erteilte Blaue Karten EU im Jahr 2019 , Datum: 24.07.2020, Ausgabejahr: Nr. 12/2020, Format: Pressemitteilung

Die Zuwanderung Hochqualifizierter ist auch im Jahr 2019 weiter angestiegen.

Im Jahr 2019 haben insgesamt 31.220 hochqualifizierte Zuwanderer eine Blaue Karte EU erhalten - ein Anstieg um 14,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies geht aus einer aktuellen Statistik der Nationalen Kontaktstellen für EU-Mobilität des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hervor.

"Besonders erfreulich ist der positive Trend. Seit der Einführung vor acht Jahren steigen die Erteilungszahlen bei der Blauen Karte EU stetig an. Dabei ist die Blaue Karte EU eine gefragte Möglichkeit, um hierzulande arbeiten zu können", sagt Andrea Schumacher, Vize-Präsidentin des Bundesamts. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland bei der Erteilung der Blauen Karte mit weitem Abstand vorne: Seit Einführung der Blauen Karte EU entfielen stets mehr als 82 Prozent aller Erteilungen auf Deutschland.

Die Blaue Karte EU wurde im August 2012 im Zuge der Hochqualifizierten-Richtlinie der Europäischen Union in Deutschland eingeführt. Sie ist ein befristeter Aufenthaltstitel für hochqualifizierte Zugewanderte aus Drittstaaten, der die Perspektive bietet, frühzeitig ein Daueraufenthaltsrecht zu erlangen und innerhalb der EU weiterzuwandern. Die Blaue Karte EU erhalten Personen, die einen Hochschulabschluss und eine Arbeitsplatzzusage für eine Beschäftigung in Deutschland vorweisen können und ein bestimmtes jährliches Mindesteinkommen erzielen.

Wie schon im Vorjahr wurden auch 2019 rund ein Viertel der Blauen Karten an indische Staatsangehörige erteilt. Es folgen Staatsangehörige Chinas, der Russischen Föderation und der Türkei. Beim Geschlechteranteil gibt es noch deutliche Unterschiede: "Der Frauenanteil bei der Erteilung der Blauen Karte EU ist mit 26,5 Prozent noch ausbaufähig", sagt Schumacher.

Auch deutschlandweit gibt es regionale Unterschiede: Die meisten Blauen Karten EU wurden in Bayern erteilt (21,3 Prozent), gefolgt von Baden-Württemberg (16,2 Prozent), Nordrhein-Westfalen (15,8 Prozent) und Berlin (14,7 Prozent).

Positiver Trend auch bei Daueraufenthalt-EU, Studium, Forschung und unternehmensinternen Transfers

Hält sich eine drittstaatsangehörige Person fünf Jahre im Bundesgebiet auf, erhält sie das Recht dauerhaft in der EU zu bleiben. 2019 wurden 2.410 Erlaubnisse zum Daueraufenthalt-EU erteilt – ein Zuwachs von 19,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei fällt im Jahr 2019 besonders die starke regionale Ballung auf: Knapp 57 Prozent der erteilten Erlaubnisse zum Daueraufenthalt entfallen auf Bayern und Berlin.

Stark gestiegen sind die Zahlen von Aufenthaltstiteln zum Zweck der Forschung: Im Vergleich zum Vorjahr um 51,9 Prozent auf insgesamt 3.338 Erteilungen. Auch für angehende Studierende bleibt Deutschland attraktiv: Das Bundesamt zählt 109.186 Erteilungen für den Aufenthalt zum Vollzeitstudium und damit 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Top 3 der Herkunftsländer sind sowohl bei Forschenden als auch bei Vollzeitstudierenden China, Indien und die Vereinigten Staaten.

Ein ebenfalls erheblicher Anstieg der Erteilungszahlen lässt sich bei den Aufenthalten von unternehmensintern transferierten Beschäftigten (Intra-Corporate Transferees – ICT) verzeichnen. Der vorübergehende Einsatz eines Mitarbeiters aus einem Nicht-EU Staat ist seit 2017 für Unternehmen möglich. 2019 wurden in Deutschland 1.921 ICT-Karten erteilt, womit sich die Zahl der Erteilungen im Vergleich zum Vorjahreswert mehr als verdoppelt hat. Die meisten ICT-Karten wurden 2019 in Hessen erteilt, gefolgt von Bayern und Nordrhein-Westfalen. Der Großteil der erteilten ICT-Karten entfiel auf indische Staatsangehörige (76,7 Prozent).

Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge