Forschungszentrum - Newsletter
Nr. 03/2024
, Datum: 11.06.2024, Ausgabe: 03, Format: Newsletter

Liebe Leserin, lieber Leser,

mit dieser Ausgabe möchten wir Sie auf unser neues Forschungsprojekt "RED" aufmerksam machen, das für "Resettlement: Lebenssituation im Erstzufluchtsort und in Deutschland" steht und im Mai offiziell gestartet ist. Zusammen mit der Uni Bielefeld analysieren wir in diesem AMIF-geförderten Projekt die Lebenssituation von Menschen, die als Resettlement-Flüchtlinge oder über das humanitäre Aufnahmeprogramm des Bundes aus der Türkei nach Deutschland gekommen sind. Hier besteht auch noch die Möglichkeit zur Mitwirkung, denn zur Verstärkung unseres Projektteams suchen wir eine Person mit Expertise in qualitativer Forschung aus den Politik- oder Sozialwissenschaften und freuen uns sehr auf ein Kennenlernen. Die Stellenausschreibung finden Sie anbei.

EMN-Logo

Schon seit längerem stehen Geflüchtete aus der Ukraine in unserem Fokus, die Schutz nach der EU-Richtlinie über den vorübergehenden Schutz erhalten. Das Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) hat sich in seiner Funktion als nationale Kontaktstelle des Europäischen Migrationsnetzwerks (EMN) die Umsetzung der Richtlinie in Deutschland genauer angesehen und Herausforderungen nach Auslaufen der Richtlinie im März 2025 identifiziert. Die Ergebnisse sind im neuen EMN Deutschland Paper erschienen.

Zu guter Letzt möchten wir Sie noch auf die Studie "Geschlechterkonstruktionen zwischen Macht und Stereotypen" hinweisen. Die Studie untersucht die Bedeutung von Geschlechterrollen für den Radikalisierungsverlauf von Frauen und Männern im Salafismus anhand von Echtfällen und präsentiert Ansätze für gendersensible Interventionsmöglichkeiten. Dabei findet eine starke Verzahnung von Wissenschaft und Praxis statt.

Mit diesen und den weiteren Inhalten wünschen wir eine anregende Lektüre und neue Impulse.

Ihr BAMF-Forschungszentrum

Aktuelles

Integrationsperspektiven von Resettlement-Flüchtlingen

Die Universität Bielefeld und das Forschungszentrum des BAMF untersuchen gemeinsam die Aufnahme und gesellschaftliche Teilhabe von Resettlement-Flüchtlingen – Menschen, die aus Drittstaaten nach Deutschland umgesiedelt werden, um ihnen Schutz zu gewähren. Die neue Studie analysiert die Lebenssituation von Menschen, die über das Resettlement-Programm und das humanitäre Aufnahmeprogramm des Bundes aus der Türkei nach Deutschland gekommen sind.

Schutzgewährung ukrainischer Geflüchteter – die TPD-Richtlinie

Geflüchtete aus der Ukraine haben Zugang zu Wohnraum, Arbeit, Bildung, Gesundheitsversorgung und sozialer Sicherung. Die EU-Richtlinie über den vorübergehenden Schutz (TPD-Richtlinie) sichert ihnen diese Rechte zu. Wie die EU-Richtlinie in Deutschland umgesetzt wird, hat die nationale Kontaktstelle des EMN nun untersucht. Die Ergebnisse der Studie werden im Rahmen eines virtuellen EMN-Workshops am 12. Juni 2024 vorgestellt. Sie können sich ab sofort zum Workshop anmelden.

Geschlechterrollen im Salafismus

Fünf unterschiedliche Projektpartner, sieben Echtfälle mit abgeschlossenem Strafverfahren aus dem Bereich des terroristischen Islamismus, neue Erkenntnisse zur Rolle von Frauen und Männern für die Deradikalisierungsarbeit – das zeichnet das Kooperationsprojekt "Interventionspunkte für gendersensible Deradikalisierungsarbeit" aus. Die gemeinsamen Projektergebnisse flossen in den Beitrag "Geschlechterkonstruktionen zwischen Macht und Stereotypen" ein.

Deutschland ist weiterhin attraktiv für ausländische Fachkräfte

Nach einem deutlichen Zuwachs im Jahr 2022 blieb die Zuwanderung von ausländischen Fach- und Arbeitskräften sowie Bildungsmigrantinnen und -migranten aus sogenannten Drittstaaten im vergangenen Jahr weitestgehend konstant. Im Jahr 2023 sind laut Ausländerzentralregister rund 131.200 Drittstaatsangehörige nach Deutschland eingereist, um eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen oder eine Bildungsmaßnahme zu absolvieren.

Geflüchtete haben großes Vertrauen in die Polizei und das Rechtssystem

In der Kurzanalyse "Institutionenvertrauen Geflüchteter in Deutschland" des BAMF-Forschungszentrums wird das Vertrauen von Geflüchteten in zentrale staatliche Institutionen in Deutschland untersucht und die Ergebnisse mit Zugewanderten ohne Fluchterfahrung sowie mit Menschen ohne Migrationshintergrund verglichen. Die Analyse zeigt: Geflüchtete bringen allen in der Studie berücksichtigten Institutionen ein größeres Vertrauen entgegen als Zugewanderte ohne Fluchterfahrung und als Personen ohne Migrationshintergrund.

Webinare im Stream

Humanitäre Aufnahmeprogramme für Geflüchtete im Vergleich

Welche humanitären Aufnahmeprogramme für Geflüchtete in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft gibt es in Kanada und Deutschland? Wie sind sie ausgestaltet und wie unterscheiden sie sich? Diese und weitere Fragen wurden im Rahmen eines Webinars der Technischen Universität Berlin am 16. März 2024 diskutiert. Dr. Florian Tissot war für das BAMF-Forschungszentrum (BAMF-FZ) dabei und stellte die Evaluation des deutschen Aufnahmeprogramms "Neustart im Team" (NesT) vor.

Reintegration ermöglichen

Welche Erfahrungen machen Migrantinnen und Migranten nach der Rückkehr? Welche Faktoren beeinflussen ihre Wiedereingliederung? Dies waren zentrale Fragen eines englischsprachigen Webinars, zu dem die Internationale Organisation für Migration (IOM) am 29. April 2024 geladen hatte. Diskutiert wurden unter anderem Ergebnisse der Studie "Das Leben nach der Rückkehr: Langfristige Reintegration nach der geförderten Ausreise aus Deutschland", die das BAMF-Forschungszentrum in Zusammenarbeit mit dem IOM herausgegeben hat.

Weitere Veröffentlichung

Report Globale Flucht 2024

Am 27. Mai 2024 hat das Netzwerk "Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer" den "Report Globale Flucht 2024" in der Bundespressekonferenz vorgestellt. Der Sammelband befasst sich mit der europäischen Asylpolitik. Tatjana Baraulina und Dr. Christian Kothe, Mitarbeitende des BAMF-Forschungszentrum (BAMF-FZ), haben sich mit einem Beitrag zur nachhaltigen Rückkehr an der Publikation beteiligt.

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