Internationale Policy-Debatte zu Rückkehr und Reintegration , Datum: 21.08.2023, Format: Meldung, Bereich: Forschung

Das BAMF-Forschungszentrum (BAMF-FZ) nahm an der ersten Reintegrationskonferenz von Frontex teil. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion zu Hürden und Chancen für Rückkehrende an ihren Wohnorten stellte Tatjana Baraulina, Referatsleiterin im BAMF-FZ, aktuelle Erkenntnisse vor. Sie betonte dabei die Relevanz einer spezifischen Förderung von Frauen, älteren Menschen und Rückkehrenden in ländlichen Räumen.

Mit dem Gemeinsamen Reintegrationsservice (JRS) bietet die Europäische Agentur für Grenz- und Küstenwache Frontex seit dem 1. April 2022 Reintegrationsförderung für Rückkehrende an. Die erste internationale Reintegrationskonferenz am 24. Mai 2023 zielte auf den Austausch zwischen den EU- und Schengen-Staaten mit Expertinnen und Experten aus Rückkehrregionen, der Europäischen Kommission und Forschung ab.

Tatjana Baraulina stellte auf der Konferenz ausgewählte Ergebnisse der Studie "Das Leben nach der Rückkehr: Langfristige Reintegration nach der geförderten Ausreise aus Deutschland" vor und diskutierte mit Expertinnen und Experten aus der Praxis die Frage, wie Reintegrationsprozesse unterstützt werden können. Dabei stießen insbesondere Einsichten über die spezifischen Hürden für Frauen am Rückkehrort auf Resonanz der Teilnehmenden. So argumentierten Vertretende von IRARA, eine Nichtregierungsorganisation, die in 20 Ländern arbeitet und bereits über 5.000 Rückkehrende begleitet hat, dass die Förderung einkommensgenerierender Beschäftigung für Rückkehrerinnen besonders von Bedeutung wäre. Ein Vertreter der ägyptischen Regierung plädierte hingegen für den Fokus auf die psychosoziale Unterstützung. Andere Diskussionsteilnehmende sprachen von der Notwendigkeit, bereits in der Rückkehrberatung Bedarfe von Frauen zu berücksichtigen.

Mit seiner Expertise trug das BAMF-FZ zu einer offenen, faktenbasierten und praxisnahen Debatte über Reintegration von Rückkehrenden bei. Diese soll dazu beitragen, eine EU-weit einheitliche Reintegrationsförderung auszubauen und weiterzuentwickeln.