AI@BAMF 2024 - Nürnberg Digital Festival zu Gast im Bundesamt , Datum: 15.08.2024, Format: Meldung, Bereich: Behörde

Am 5. Juli 2024 öffnete das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wieder seine physischen plus digitalen Pforten und lud zahlreiche Gäste aus der Metropolregion Nürnberg zum Tagesevent AI@BAMF ein. Das BAMF zeigte, wie Künstliche Intelligenz (KI) und der Mensch gemeinsam funktionieren!

Jährlich lädt die Metropolregion mit dem Nürnberg Digital Festival zu Vorträgen, Workshops und zum Vernetzen in der Region ein. Der IT-Fachbereich des Bundesamtes lud unter dem diesjährigen Motto "executeChange();" Interessierte aus Wissenschaft, Wirtschaft, anderen Behörden, aber auch Studierende und private Interessierte zum interaktiven BAMF Eventtag AI@Bamf in die Behördenzentrale nach Nürnberg ein und bot einige spannende Einblicke.

Im ersten Themenblock ging es um die jüngsten Entwicklungen zum Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Bundesamt, gefolgt von der wohl wichtigsten Komponente, dem Menschen. Daniel Zühlke, Gruppenleiter Digitale Transformation im BAMF eröffnete den hybriden Eventtag und stimmte auf den hohen Stellenwert der Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz ein.

KI als Helfer, Beschleuniger und in Zukunft auch als neue KollegIn?

Die KI-Experten des Bundesamtes konnten dabei von Anfang mit einem spannenden und interaktiven Programm aufwarten. Die Frage "Was ist KI und wie arbeitet Sie?" half dabei auch fachfremden Interessierten sich schnell in die Thematik einzufinden, bevor es dann um den expliziten Anwendungsfall im BAMF ging: der flächendeckende Einsatz von künstlicher Intelligenz im Rahmen des Asylprozesses – eine Herausforderung bei weit über 8000 Beschäftigten in 48 Außenstellen.

Daniel Zühlke (links, BAMF-Gruppenleiter "Digitale Transformation") stimmt mit einem Grußwort die Gäste zum Eventtag ein. Fürkan Gülengil aus dem Chief Digital Office (CDO) des BAMF moderierte das Tagesevent. Quelle: © BAMF

Die Teilnehmenden bekamen einen Einblick in Anwendungen wie das Assistenzsystem für Sicherheitsmeldungen (ASS), in dem eine KI-Komponente die Entscheiderinnen und Entscheider bei der Erkennung von sicherheitsrelevanten Sachverhalten in Asylanhörungen unterstützt.

Im Anschluss durfte jeder und jede gleich selbst mit einer KI experimentieren und die Vorteile, aber auch die Tücken hinter einer solchen Anwendung selbst erfahren. Die rund 70 Teilnehmenden trainierten ein einfaches KI-Modell für das Szenario "Erkennung von Hassrede in Social-Media-Posts" mit einem hierfür passenden Datensatz. Die nun einsatzfähige KI wurde im Anschluss direkt erprobt und musste nun ihre Fähigkeit "Hassrede in Beispielposts zu erkennen" unter Beweis stellen – mit guten aber auch teils sehr überraschenden Resultaten!

"Den Mensch im Blick" - welche Hürden und Vorurteile muss die Verwaltung überwinden?

Der zweite Themenblock des Eventtages im BAMF widmete sich dem Thema "Menschen hinter der IT". Alle Besuchenden und Zugeschalteten waren aufgefordert, ihre Vorurteile und Kreativität in einem KI-generierten Bild zum Thema "Verwaltungsmonster! Wie die öffentliche Verwaltung (k)eine moderne Verwaltung schafft!" umzusetzen.

Anschließend gab es einen Impulsvortrag von Uta Katja Schlichte zum Thema "Digitalisierung im BAMF". In einem interaktiven Fishbowl-Talk mit Beschäftigten vom BAMF, Marc Sahr von der Hochschule des Bundes und Timo Stark von der Initiative "Deutschlands bester Hacker" wurde über die aktuellen Herausforderungen hinsichtlich des Fachkräftemangels, die Zukunft der Arbeitswelt – auch durch den Einsatz von KI – für die Gesellschaft und das BAMF im Speziellen diskutiert. Dabei war inmitten der Redner ein Stuhl bewusst frei gehalten worden und für den wohl wichtigsten Gast des Thementages reserviert: Das Publikum! Jede und jeder, der etwas zu sagen hatte (und wollte), konnte direkt Platz nehmen, sich einbringen und seine ganz persönliche Perspektive und Meinung mit allen anderen teilen und zur Diskussion bringen.

Die Veranstaltung hat gezeigt, dass der geschickte Einsatz von KI, insbesondere auch in der öffentlichen Verwaltung, einen deutlichen Mehrwert schaffen kann.