Jahresrückblick 2017 , Datum: 29.12.2017, Format: Dossier, Bereich: Behörde

10 Jahre URA – Reintegration im Herkunftsland , Datum: 20.09.2017, Ausgabejahr: Nr. 032/2017, Format: Pressemitteilung

URA ist in Europa das größte Reintegrationsprogramm seiner Art und seit zehn Jahren beispielhaft für die individuelle Unterstützung von Rückkehrern.

Die Hoffnung auf ein neues Leben veranlasst Menschen ihre Heimat zu verlassen. Oftmals geht der Traum jedoch nicht in Erfüllung und die Personen finden sich am Ausgangspunkt ihrer Reise wieder. Ihnen gilt es eine Perspektive zu eröffnen und sie nachhaltig in ihrem Herkunftsland wiedereinzugliedern.

Diese Aufgabe nimmt bereits seit zehn Jahren das Reintegrationsprogramm URA des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Pristina/Kosovo wahr. Schon der Name URA – albanisch für die Brücke – verdeutlicht symbolisch, worauf es ankommt: Die Berater vor Ort ebnen Rückkehrern den Weg und unterstützen sie in ihrem Herkunftsland beim Start in eine neue Zukunft. Insgesamt wurden so bereits knapp 11.000 Rückkehrer betreut.

"Die Reintegrationsmaßnahmen tragen maßgeblich dazu bei, den Rückkehrenden eine Perspektive aufzuzeigen und damit den Neustart in der alten Heimat nachhaltig zu gestalten", so BAMF-Vizepräsidentin Dr. Uta Dauke. "Die individuelle Unterstützung und Beratung, der Blick auf den einzelnen Menschen, ist der Schlüssel zum Erfolg und hat URA auch zu einem Vorbild für ähnliche Programme werden lassen."

Individuelle Beratung

Die tragenden Pfeiler der Arbeit vor Ort sind eine individuelle Sozialberatung und eine Beratung zur Existenzsicherung. In vertraulichen Gesprächen wird der Unterstützungsbedarf ermittelt: Wird medizinische Unterstützung benötigt, welche Behördengänge sind nötig, welche beruflichen Qualifikationen sind vorhanden, wie gehe ich bei einer Existenzgründung vor? Ziel ist die Rückkehrenden möglichst schnell zu befähigen, ihren Alltag selbständig zu meistern. Ergänzend erhalten die Personen bei Bedarf auch psychologische Betreuung. In einzelnen Fällen können nach sorgfältiger Prüfung auch finanzielle Soforthilfen gewährt werden, um beispielsweise Unterrichtsmaterialen für den Schulbesuch oder Werkzeug zur Ausübung des erlernten Handwerksberufs zu beschaffen.

Diese finanzielle Unterstützung können Personen erhalten, die aus einem der neun am Projekt URA beteiligten Bundesländern (Baden-Württemberg, Berlin, Bremen Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen) in den Kosovo zurückgekehrt sind. Das Beratungsangebot vor Ort steht grundsätzlich jedem offen und ist kostenfrei.

Kohärenter Ansatz

Aufgrund des erfolgreichen Konzeptes und der anhaltenden Nachfrage ist URA in den vergangenen 10 Jahren beständig gewachsen, ebenso die Anzahl der am Projekt beteiligten Bundesländer. Gestartet ist URA 2007 als EU-Projekt. Seit dem vergangenen Jahr hat das Bundesamt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mit der operativen Durchführung beauftragt. Diese Kooperation trägt dem kohärenten Ansatz der Bundesregierung im Rückkehrbereich Rechnung, der vorsieht, dass die institutionelle Zusammenarbeit ressortübergreifend organisiert und eng verzahnt ist.

Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

Blätterfunktion

Inhalt

  1. Wechsel an der Spitze des Bundesamtes
  2. Finanzielle Förderung für Migrationsberatung erhöht
  3. BAMF richtet Rückkehrhotline ein
  4. Fachlicher Austausch zur Digitalisierungsagenda 2020
  5. Kurzanalyse: Geflüchtete Frauen in Deutschland
  6. Eine Behörde zeigt Gesicht
  7. "Ein kleiner, aber wichtiger Anfang."
  8. Neues Orientierungsangebot für freiwillige Rückkehrer
  9. Meilenstein im digitalen Wandel: BAMF richtet IT-Labor ein
  10. Mehrsprachige Informationen für Geflüchtete
  11. BAMF erweitert Angebot an Erstorientierungskursen
  12. 10 Jahre URA – Reintegration im Herkunftsland
  13. Zahl der offenen Asylverfahren sinkt unter 100.000
  14. Das Bundesamt stellt sich am Tag der offenen Tür vor
  15. BAMF überprüft Schutzstatus regelmäßig
  16. Die Lernwelt im Qualifizierungszentrum
  17. Wie viel Potenzial steckt in der digitalen Flüchtlingshilfe?