Rückkehr und Reintegration – Typen und Strategien an den Beispielen Türkei, Georgien und Russische Föderation , Datum: 19.08.2013, Format: Beitrag, Bereich: Behörde

Die Rückkehr von Migranten in die Türkei, Georgien und die Russische Föderation stehen im Mittelpunkt des vierten Bandes der Reihe Beiträge zu Migration und Integration.

In diesem Projekt wurden verschiedene Gruppen von Rückkehrern im Hinblick auf die Umstände und Motive ihrer Rückkehrentscheidung, ihre Reintegrationsstrategien und ihre Weiterwanderungspläne befragt. Die Ergebnisse dieser Analysen können Impulse für die Weiterentwicklung der Rückkehr- und der Reintegrationsförderung geben.

Die Ergebnisse zeigen, dass eine Rückkehrorientierung im Wesentlichen aufgrund der Befürchtung entsteht, in Deutschland nicht die gleichen Teilhabechancen zu haben. Zur tatsächlichen Rückkehr entscheidet man sich allerdings nicht nur aufgrund von Unzufriedenheit. Einschätzung der eigenen Partizipationschancen im Herkunftsland spielt hierbei eine wesentliche Rolle. Zudem erleichtert die Unterstützung durch familiäre, freundschaftliche und andere relevante soziale Netzwerke den Rückkehrentschluss. Den Zuwanderern in schwierigen Lebenslagen fällt eine Rückkehrentscheidung schwer, weil sie ihre Perspektiven in den Rückkehrregionen negativ einschätzen und selten auf die soziale Unterstützung dort zurückgreifen können. Bei Rückkehrern in schwierigen Lebenslagen besteht ein Beratungs- und Förderungsbedarf.

Reintegrationsverläufe hängen davon ab, wie Rückkehrer ihre erworbenen Fähigkeiten und Qualifikationen sowie angespartes Kapital und soziale Kontakte nutzen können. Maßnahmen der Reintegrationsförderung sollten die Nutzung vorhandener Fähigkeiten und erworbener Qualifikationen erleichtern und die soziale Inklusion von Rückkehrern fördern.

Die Nachhaltigkeit einer Rückkehr kann nicht am Kriterium einer dauerhaften Niederlassung im Rückkehrkontext bzw. der dauerhaften Immobilität der Rückkehrer gemessen werden. Eine weitere Migration kommt sowohl für zufriedene als auch für unzufriedene Rückkehrer in Frage. Erneute Mobilität wird durch das Vorhandensein ökonomischer Ressourcen und grenzüberschreitender sozialer Beziehungen begünstigt.

Die hier vorgelegte zusammenfassende Analyse sowie die drei englischsprachigen Länderstudien basieren auf Interviews mit 90 Rückkehrern und deren Familienangehörigen.

Inhalt:

  • "Rückkehr aus Deutschland: Motive, Reintegration, Nachhaltigkeit - Zentrale Ergebnisse einer Befragung von Rückkehrern in der Türkei, Georgien und der Russischen Föderation" von Tatjana Baraulina
  • "The Return to Turkey: Return Decisions and Reintegration Patterns. An analysis of the first and second generations" von Helga Rittersberger-Tiliç, Kezban Çelik und Yelda Özen
  • "Return to the Caucasus Region: Return motives, Reintegration Patterns, Sustainability - The Case of Georgia" von Tamara Zurabishvili und Tinatin Zurabishvili mit Beiträgen von Manana Bujiashvili und Giorgi Tavberidze
  • "Return to Russia: return motives, reintegration strategies, sustainability" von Markus Kaiser und Zoia Solovieva

Diese Publikation enthält Beiträge in englischer und deutscher Sprache.