EMN-Studie: Integration von Migrantinnen in der EU , Datum: 08.03.2023, Format: EMN-Studie, Bereich: Migration und Aufenthalt , EU-weit vergleichender Bericht zu 30 Mitgliedstaaten des Europäischen Migrationsnetzwerks

Inwieweit berücksichtigen die Mitgliedstaaten die besondere Situation von Migrantinnen in ihren Integrationsstrategien und -maßnahmen? Mit dieser Frage beschäftigt sich die vergleichende Studie des Europäischen Migrationsnetzwerks (EMN).

Dabei konzentriert sich die Studie auf die wichtigsten Integrationsbereiche des EU-Aktionsplan für Integration und Inklusion 2021-2027, darunter z. B. allgemeine und berufliche Bildung, Beschäftigung und Qualifikationen, Gesundheit sowie Wohnen. In dieser Studie werden die Integrationspolitiken und -maßnahmen in den Mitgliedstaaten und das Ausmaß, in dem sie speziell auf Migrantinnen ausgerichtet sind, dargestellt. Die Studie liefert Beispiele für bewährte Praktiken und Erfahrungen mit Integrationsmaßnahmen für Migrantinnen auf nationaler, regionaler oder lokaler Ebene sowie einen Überblick über gezielte Strategien oder Maßnahmen, die entwickelt wurden, um den negativen Folgen der COVID-19-Pandemie auf die Integration von Migrantinnen entgegenzuwirken.

Integrationspolitiken in den EU-Mitgliedstaaten

Ein EU-weit vergleichender Blick zeigt, dass in den meisten EU-Mitgliedstaaten die Integration von Migrantinnen derzeit keine nationale politische Priorität einnimmt, obwohl einige das Thema als vorrangig eingestuft haben, meist um die Gleichstellung der Geschlechter zu verbessern. Die Integration von Migrantinnen in den Arbeitsmarkt ist eines der Hauptthemen der Debatten in den EU-Mitgliedstaaten, einschließlich der Hürden im Zugang zum Arbeitsmarkt, wie z. B. die fehlende Anerkennung von Qualifikationen und sprachliche Hindernisse. Migrantinnen sind auch nicht ausreichend über ihre Rechte auf dem Arbeitsmarkt informiert, und es fehlt ihnen an Anreize, sich um Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten zu bemühen. Als weitere Herausforderungen wurden Diskriminierung, fehlende soziale Netzwerke, begrenzter Zugang zu Kinderbetreuung und andere familiäre Zwänge genannt.

Bewährte Maßnahmen und Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie

Beispiele für bewährte geschlechtsspezifische Integrationsmaßnahmen oder solche, die das Konzept der Intersektionalität anwenden, wurden in allen Mitgliedstaaten umgesetzt. Ihr Schwerpunkt liegt vor allem auf dem Zugang zum Arbeitsmarkt und der staatsbürgerlichen Integration, gefolgt von Sprachunterricht, Bildung, Gesundheit, Wohnen und Unternehmertum.

Die Studie zeigt zudem, dass Migrantinnen unverhältnismäßig stark von der COVID-19-Pandemie betroffen sind. Die meisten Mitgliedstaaten haben ihre Integrationspolitik nicht angepasst, um die negativen Auswirkungen der Pandemie auf Migrantinnen zu verringern. Mehrere Mitgliedstaaten erwägen jedoch neue Initiativen oder politische Änderungen, um diese Herausforderungen anzugehen.

Die vergleichende EMN-Studie liegt nur auf Englisch vor. Die nationale Studie sowie eine Kurzfassung der Ergebnisse auf europäischer Ebene finden Sie im EMN-Inform und im EMN-Flash zum Thema - die letzten beiden ebenfalls nur auf Englisch (siehe "Downloads" unter "Weitere Informationen").

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